Dr. Joachim Klein


Die Bedeutung der Symbioselenkung für die Immunstimulation:

Schon vor 100 Jahren wurde der gesundheitsfördernde Effekt der Symbioselenkung von Illja Metschnikoff in Versuchen nachgewiesen, für die er 1908 den Nobelpreis im Fachbereich Immunologie erhielt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen waren der Beweis, dass der erhöhte Konsum von fermentierten Milchprodukten, die vermehrt Milchsäurebakterien erhielten, den Menschen im Kaukasus und auf dem Balkan eine höhere Lebenserwartung bescherten und sie weniger an Infektionskrankheiten litten.

Generell wird der Einfluß der Darmflora auf die Gesundheit des Menschen unterschätzt, auch heute noch! Der Darm wird oft nur als ein reines Verdauungsrohr angesehen mit der Aufgabe der Nahrungsaufnahme und der Ausscheidung unverdaulicher Reste.

Doch neben dieser Aufgabe hat der Darm eine eminente Bedeutung für unser Immunsystem. Denn mit der Nahrungsaufnahme passieren nicht nur wünschenswerte Nahrungsbestandteile das Darmlumen sondern gleichzeitig kommt die Darmschleimhaut massiv mit Toxinen, Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten in Berührung und muss so eine immunologisch wirkungsvolle Barriere zum Schutz des gesamten Organismus gegen diese zum Teil höchstgefährlichen Fremdstoffe bilden. Dies drückt sich bereits darin aus, dass 80% des lymphatischen Apparates im Intestinaltrakt angesiedelt sind.

Mit seiner Gesamtoberfläche von 300 – 400 m2 (im Vergleich dazu hat die Lunge nur eine Oberfläche von 90 m2 und unsere Haut nur von ca. 2 m2) enthält die Darmschleimhaut dreimal mehr Plasmazellen als Knochenmark, Milz und Lymphknoten zusammen und stellt somit das größte immunologische Organ im menschlichen Körper dar.

Gelangen pathogene Keime oder Toxine in die Darmschleimhaut, so werden diese vom nachgeschalteten darmassoziierten Immunsystem GALT (= gut-associated lymphoid tissue) wirksam eliminiert. Hierbei werden sowohl das humorale Abwehrsystem über die B-Lymphozyten wie auch das zelluläre Abwehrsystem über die T-Lymphozyten und Makrophagen in Anspruch genommen. Nach Kontakt und Stimulation wandern dann die Immunzellen, speziell die IgA produzierende Plasmazellen, aus dem Darm in den Körper und besiedeln u.a. die Speicheldrüsen, die Lunge, den Urogenitaltrakt und die laktierende Brust stillender Frauen. Durch den massiven Kontakt mit diesen unterschiedlich vielen Fremdstoffen, mit denen der Darm wie kein anderes Organ permanent belastet ist, wird er somit zu einem wichtigen Faktor für die augenblickliche Immunitätslage.

Zum Thema Symbioselenkung finden Sie auch weitere Informationen unter Gesundheitspraxis Freudenberg, die von Dr. Joachim Klein geleitet wird.


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